Sonntag, 11. September 2011

Doof gebor'n ist keiner...

... doof wird man gemacht.

Diese Zeile stammt aus einem Lied des GRIPS-Stücks "Doof bleibt doof" (1973).



Das GRIPS-Theater hier in Berlin erfreut sich ja seit dem Erfolgsstück "Linie 1" auch ausserhalb der Stadt einer gewissen Bekanntheit, aber ich nehme an, die wenigsten wissen, wofür es neben diesem Stück noch steht. Da ich in einem eher linken Haushalt aufgewachsen bin, habe ich natürlich einen grossen Teil der GRIPS-Stücke als Kind gesehen. Sehen dürfen, würde ich sagen.

In Erinnerung gebracht wurde mir dieses aussergewöhnliche (nicht-nur-für) Kinder-Theater kürzlich durch eine sehr schön gemachte TV-Doku des RBB über den Schöpfer des GRIPS, Volker Ludwig, der es am liebsten "Mutmach-Theater"nannte. Diese Doku wurde anlässlich des bevorstehenden Rückzugs von Volker Ludwig in seinen Ruhestand erstellt und verschaffte mir eine kleine Zeitreise in meine Kindheit.

Ich stellte fest, dass ich die meisten Lieder einfach so mitsingen konnte. Und dass ich offenbar den grössten Teil der Stücke tatsächlich mal irgendwann gesehen hatte, zumindest die älteren. Und ich erfuhr zu meiner Überraschung, dass Axel Prahl, jawohl, der Darsteller des mit Recht so beliebten Münsteraner "Tatort"-Kommisars Thiele, auch mal beim GRIPS war. Wie viele andere übrigens auch, unter anderem Dieter Landuris und Heinz Hoenig.

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Gerade habe ich ein zauberhaftes Buch ausgelesen: "Das Labyrinth der Wörter"

Eine kleine feine Geschichte, die mich völlig in ihren Bann gezogen hat... ganz leicht erzählt, nur ein kleines Büchlein, und doch mit viel Stoff zum Nachdenken. Ich empfehle es ganz unbedingt und bedanke mich an dieser Stelle gleichzeitig für den Hinweis auf das Buch, den mir eine Bekannte gab - danke Sarah! :-)

Ich möchte von diesem Buch nichts weiter verraten, nur soviel: "Doof gebor'n ist keiner, doof wird man gemacht..."  ;-)




Montag, 4. Juli 2011

Eingebaute Vorfahrt

Naja... eigentlich ist es ja Zeitverschwendung, sich über diese egoistischen Zeitgenossen zu ärgern, die glauben, mit ihrem Pkw gleich noch einen Sack voll Sonderrechte gekauft zu haben. Aber nachdem ich mich praktisch täglich über mindestens einen solchen Egomanen ärgere, mache ich jetzt doch mal meinem Unmut Luft. ;-)

Es gibt ja da verschiedene Typen... so z.B. den "wie jetzt - ich muss blinken, wenn ich die Spur wechsle/abbiege/vom Rand losfahre!?"-Typen. In aller Regel fährt dieser Typ ein Fahrzeug mit dem Stern oder dem blau-weissen Propeller im Logo. Und ja, natürlich gehören auch Taxifahrer dazu, aber es sind mindestens genauso viele grosse Karrossen in dunklen, gedeckten Farben ohne Taxi-Logo obendrauf, die sich mit klobigen Ellbogen und komplett rücksichtslos durch den Verkehr drängeln. Sie nutzen die Macht ihrer schätzungsweise 300 PS unter der Haube und wenn man mit einem japanischen Kleinstwagen gegen sie ankommen muss, gibt man doch lieber gleich nach, bevor man einen Totalschaden riskiert... da bleibt einem nur noch ausweichen, bremsen und hupen...

Dann gibt es da den "wozu habe ich denn ein Auto, wenn ich mehr als zwei Schritte laufen muss?!"-Typ. Dieser parkt bevorzugt an verkehrsreichen Hauptstrassen in der zweiten Reihe, so dass sich innerhalb weniger Minuten bereits zig Fahrzeuge durch den von ihm erzeugten Stau quälen müssen. Natürlich befinden sich in Sichtweite mehrere legale Parkplätze, auf denen er niemanden behindern würde - aber: diese liegen möglicherweise auf der anderen Strassenseite. Oder vor dem übernächsten Geschäft. Und es geht natürlich nicht, dass man mehr läuft als von der Bordsteinkante bis zur Eingangstür des angesteuerten Ziels... das wäre ja eine Zumutung.

Ein weiterer Zeitgenosse ist der "ich habe leider keine Ahnung, welche Abmessungen mein Fahrzeug besitzt"-Typ. Dieser parkt z.B. in engen, unübersichtlichen Parkhäusern so, dass man nicht ohne viel Raffinesse an seinem Fahrzeug vorbeikommt. Weil er 1,5 m Platz nach vorne gelassen hat in seiner Parklücke und hinten rausragt, weil er nicht weiss, wie lang seine Motorhaube ist. Oder weil er zwei Lücken beansprucht, weil er nicht weiss, wie breit sein Auto ist. Dieser Typ ist übrigens meistens älter und männlich oder - ich sage es nur ungern - in mittleren Jahren und weiblich. (Ältere Frauen haben oft keinen Führerschein und/oder kein Auto und jüngere Frauen fahren und parken nach meinen Erfahrungen in der Regel besser als Männer jeglichen Alters)

Dann gibt es da den "ich hab's irre eilig, Platz da"-Typen, der einen schneidet und ausbremst, hektisch die Spuren wechselt und der einem im Stadtverkehr doch an jeder Ampel wieder begegnet, weil er mit seiner Fahrweise auch nicht schneller ist. Nur nerviger.

Nun lebe ich in einer Grossstadt und vermute, dass es einige der beschriebenen Typen hier häufiger gibt als woanders, aber mehr oder weniger wird man sie wohl überall antreffen... oder?

Freitag, 10. Juni 2011

Wer hat's erfunden?!

Da glaubt man doch zur Zeit kaum seinen Ohren trauen zu können... so vehement beansprucht unsere Bundeskanzlerin das Copyright für den Atomausstieg für sich selbst.

Diese 180°-Wende ist schon bemerkenswert, ist doch dieselbe Frau noch im vorigen Herbst genauso vehement dafür eingetreten, dass der von Rot-Grün angeschobene Atomausstieg so schnell wie möglich rückgängig gemacht werden sollte. Wie sie das begründet? Sie sei ja schliesslich Physikerin und "Fukushima" hätte ihr die Augen geöffnet, dass Atomkraftwerke in Deutschland vielleicht doch zu unsicher seien... aha... weil wir hier in unseren Breiten unter der Gefahr von gewaltigen Erdbeben und Tsunamis leiden müssen?! Für eine Physikerin eine seltsame Sichtweise...

Nein, das ist natürlich Unsinn, denn unsere Atomkraftwerke waren auch schon vor Fukushima nicht ausreichend gegen Flugzeugabstürze gesichert und haben eine lange Geschichte von Pannen und Problemen, in erster Linie durch menschliches Versagen verursacht. Das hat alles mit Fukushima überhaupt nichts zu tun. Auch die völlig ungeklärte Frage der Entsorgung von Jahrmillionen lang strahlenden Abfällen hat nichts mit dem tragischen Unglück in Japan zu tun, sondern ist eher dem Florians-Prinzip zuzuordnen. Wobei in diesem Falle nicht der räumliche Nachbar, sondern der zeitliche Nachbar, will heissen: die kommenden Generationen, das Problem überantwortet bekommen sollten.

Nun steht also unsere Kanzlerin am Rednerpult des Bundestages und verkündet im Brustton der Überzeugung, dass ein schneller Atomausstieg die einzig vernünftige Politik sei... wow! Und ist diese Wandlung prinzipiell zwar sehr begrüssenswert, bleibt doch aber der fade Beigeschmack, ob diese neue Überzeugung möglicherweise durch einen Blick auf die jüngsten Wahlergebnisse sowie die Zahlen in den Umfragen entstanden ist?! Ich muss ehrlich sagen: ich trau' dem Braten nicht... es steht doch zu befürchten, dass bei einer Besserung der Wahlergebnisse für die CDU rasch wieder irgendein Vorwand gefunden wird, um möglicherweise wieder eine 180°-Wende zu vollziehen. Grüne Politik werden wir wohl wirklich nur von grünen Politikern bekommen, nicht von grün angestrichenen, bei denen das Schwarz überall noch durchschimmert.

Recht hübsch demonstriert die SPD in einer aktuellen Anzeigenkampagne, wie unglaubwürdig die rin-ins-Atom-raus-aus-dem-Atom-Politik der Regierung wirkt:

Donnerstag, 5. Mai 2011

Freude?

Nein, ich kann es nicht nachempfinden, wie man angesichts eines getöteten Menschen Freude empfinden kann... Wie man in Jubelfeiern ausbrechen kann...

Ich bin keine Christin, ich gehöre überhaupt keiner Religion an - aber es ärgert mich ja ohnehin schon lange, dass die Religionen, bzw. die Kirchen glauben, Moral, Ethik und Anstand für sich gepachtet zu haben. Als wenn ein Mensch, der nicht religiös ist, keine solchen Werte haben könnte!? Absurd...

Jedenfalls freut sich nun also unsere Bundeskanzlerin mit vielen anderen darüber, dass ein Mensch getötet wurde. Sie ist Christin (okay, keine Katholikin) aber in dem Punkt weicht sie dann von der Vorgabe aus dem Vatikan ab, der verlauten liess, dass man dort keine Freude empfinden würde, weil sich das für Christen nicht gehört. Mal abgesehen von der Einschränkung auf Christen eine der seltenen vernünftigen Äusserungen eines Pontifex...

Natürlich besteht kein Zweifel daran, dass Osama Bin Laden viel Schuld auf sich geladen hat, dass er verantwortlich für grauenhafte terroristische Aktivitäten war. Aber üblicherweise stellen wir in unserer zivilisierten Welt solche Verbrecher vor Gericht und verurteilen sie dann zu einer mehr oder weniger angemessenen Strafe. Nun gut, einige Staaten nennen sich zwar zivilisert, verhängen aber die Todesstrafe, was in meinen Augen aus verschiedenen Gründen problematisch ist... da gibt es z.B. immer die Möglichkeit, einen Unschuldigen zu töten, wenn sich die Schuld nicht eindeutig beweisen lässt.
Und dann - wenn der Mörder kein Recht hat, einen anderen Menschen zu töten (was ich nicht bezweifle) - wer gibt den Henkern das Recht, einen Menschen zu töten!?
Schliesslich - ist es nicht viel befriedigender, einen Verbrecher zu bestrafen als ihn zu töten?

Nun haben die USA ein Todesurteil ohne Verfahren gefällt und durchgeführt. Ich finde das nicht sehr zivilisiert. Ich finde es sogar ausgesprochen fragwürdig. Die Freude darüber finde ich geradezu abstossend... dass Frau Merkel im Nachhinein dann noch nicht einmal dazu steht, was sie bei der Pressekonferenz zuerst gesagt hat, finde ich darüber hinaus heuchlerisch.

Und wer glaubt, der Terror radikaler Islamisten hätte nun ein Ende, den kann ich nur für naiv halten. Im Gegenteil, nun haben sie auch noch eine Märtyrer-Figur bekommen...

Sonntag, 3. April 2011

Berlin!

Mit meiner Heimatstadt verbindet mich eine innige Hassliebe... ich bin hier geboren und habe nie woanders gelebt und meistens fühle ich mich sauwohl in dieser tollen Stadt. Sie ist arm, ja, wenn man das finanziell betrachtet... und nein, sexy finde ich sie nicht... ;-)  aber Berlin ist reich an vielen Dingen und an Menschen.

Viele Musiker haben Liebeserklärungen an diese Stadt vertont und die trage ich hier heute mal zusammen... einige davon werden meine Leser kennen, andere vielleicht nicht...

Los geht's sowohl mit einem recht alten song von Bob Telden, aus dem Jahr 1969. Die Originalversion heisst übrigens "Paris s'eveille", also "Paris erwacht":




Zwei grossartige Liedermacher (unter vielen anderen) stammen aus dieser Stadt und beide haben mehrere Liebeslieder für Berlin geschrieben... Reinhard Mey...


... und Klaus Hoffmann. (Das Anschauen lohnt sich übrigens auch für nicht-Liedermacher-Freunde, es ist nämlich ein tolles E-Gitarrensolo von Micha Brandt drin - jaja, schnell geöffnete Schubladen passen oft nicht... ;-)  )


Aber auch Songwriter aus ganz anderen Ecken haben Liebeserklärungen an Berlin geschrieben, diese hier von der Band IDEAL kennt wohl jeder... der song ist von 1981, wer in dieser Zeit in Berlin aufgewachsen ist, kann wohl fast jede Zeile mit Inbrunst mitsingen:



Aber auch in jüngerer Zeit tauchen immer wieder Berlin-songs auf... dieser hier hat einfach wundervoll fette Beats... wer da noch stillsitzen kann, muss scheintot sein!


Und wo wir gerade bei Seeed waren, darf natürlich auch Peter Fox solo nicht fehlen. Es ist zwar bei mir schon ein paar Jährchen her, aber ein ganz früher Sonntagmorgen nach einer durchtanzten Samstag-Nacht irgendwo in Berlin hatte auch schon vor 25 Jahren etwas ganz Besonderes...



Jaaaaaa, es gibt noch ganz viel mehr Lieder über und aus Berlin... weiss ich... aber sonst wird das hier zu lang. ;-)











Donnerstag, 17. März 2011

Sonne

Ich muss ja zugeben: es ist mir früher gar nicht aufgefallen, dass die Sonne in diesem Logo ein fast schon ungesundes Rot hat... noch ist unser heimisches Gestirn ja glücklicherweise tatsächlich weit davon entfernt, sich in einen Roten Zwerg zu verwandeln - wir hätten sonst wohl auch andere Sorgen als lügende Politiker und explodierende Kernkraftwerke...

Mit so einem Button an meiner Jacke bin ich übrigens schon vor über 30 Jahren herumgelaufen - damals Angehörige einer als linke Öko-Spinner belächelten Minderheit. Inzwischen herrscht breiter Konsens in der Bevölkerung, dass wir Spinner von damals Recht behalten haben. Manchmal hat es allerdings einen bitteren Beigeschmack, Recht zu behalten...

Das vorhin erwähnte heimische Gestirn namens "Sonne" versteckt sich ja bislang noch weitgehend vor uns... jedenfalls ist dieses blasse Ding da draussen hinter den dicken Wolken kaum zu erahnen und spendet weder Licht noch Wärme. Interessanterweise aber trotzdem Energie! Sie muss nur "da" sein, die Sonne, nachts funktionieren Solarzellen nicht, aber wohl bei Bewölkung, wie der ARD Ratgeber Technik erläutert. Das ist übrigens auch keine neue Erkenntnis, dass Solarenergie überall auf der Welt genutzt werden kann, nicht nur dort, wo den ganzen Tag die Sonne scheint...

Tja, und wenn man jetzt noch den Spiess von Helios umdrehen könnte... der hat ja bekanntlich die Sonne in seinem Wagen über den Himmel gelenkt, damals bei den alten Griechen. Wie schön wäre es also, wenn wir nun umgekehrt unsere Wagen von der Sonne antreiben lassen könnten!? Ich fahre nämlich gerne Auto, und ich mag Autos, das gebe ich ja zu... aber natürlich habe ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen bei jeder Fahrt, die Umwelt damit zu verpesten... aber wenn es eines Tages bezahlbar wird, sein Elektroauto in der heimischen Solargarage über Nacht aufzuladen, dann bin ich garantiert eine der ersten, die das macht! :-)




Mittwoch, 16. März 2011

Die Wahrheit

Es klingt zynisch, aber jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch ist sich wohl der Tatsache bewusst, dass wir von unseren Politikern ständig belogen werden. Das war schon immer so und daran wird sich wohl auch in Zukunft nicht viel ändern... was mich aber in letzter Zeit daran besonders ärgert, dass ist die mangelnde Raffinesse - seien wir doch ehrlich: wenn wir schon wissen, dass wir belogen werden, dann möchten wir wenigstens auf das Raffinierteste belogen werden!

Nun wurden wir vor kurzem bereits mit der ausgesprochen plumpen Schummelei des Herrn zu Guttenberg beleidigt... plump in jeder Hinsicht, und zwar von allen Beteiligten: ob das der vermeintliche Autor der Doktorarbeit war oder sein Ghostwriter, die Durchwinke-Professoren an der Uni Bayreuth oder die reflexartigen Verteidiger aus dem "er-ist-doch-auch-nur-ein-Mensch"-Lager... plump und unseren Anspruch an die feine Raffinesse beim Belogenwerden herabwürdigend!

Aber was uns angesichts der Katastrophe in Japan nun von unserer Regierung geboten wird, das schlägt alles! Was sollen wir denn jetzt glauben? Dass unsere Regierung uns vor einem halben Jahr belogen hat, als es hiess, unsere Atomkraftwerke seien sooo sicher, eine Überprüfung oder gar Sicherheits-Nachrüstung wäre nicht notwendig, zumal diese ja den notleidenden Energieversorgern völlig unzumutbare Kosten aufgebürdet hätten!? Wie jetzt, die haben die Dinger gebaut und betreiben sie, dann müssen sie auch für deren Sicherheit bezahlen!? Nein, das haben wir wohl falsch verstanden...

Oder sollen wir glauben, dass die Regierung das 3-Monats-Moratorium (das ja eigentlich als vorübergehender Ausstieg aus dem Ausstieg vom Ausstieg bezeichnet werden könnte... ja, ich bin darob auch verwirrt...) tatsächlich nutzt, um die Atomenergie in Deutschland einer gründlichen Prüfung zu unterziehen?! Hiesse das dann, das wurde bislang nicht gründlich geprüft? Entschuldigung, die Frage darf man dann doch mal stellen, oder?!

Nein, das ist alles nur ein allzu plumpes und durchschaubares Wahlkampf-Manöver und ich persönlich bin beleidigt angesichts der Direktheit der Lügen... ich möchte doch bitteschön noch selber drauf kommen, dass ich belogen werde und nicht derart offensichtlich damit konfrontiert werden...

Ebenfalls mit Dichtung und Wahrheit beschäftigt sich übrigens dieser Tage der Autor des "Babylon-Virus" ;-)





Montag, 14. Februar 2011

Gemischte Gefühle

... die hatte ich bei der gerade beendeten Lektüre dieses Buches: Tausend strahlende Sonnen von Khaled Hosseini. In dieser Erzählung geht es um das Schicksal zweier Frauen in Afghanistan über einen längeren Zeitraum hinweg.

Ich war fasziniert... weil ich natürlich in den vergangenen Jahren hier und da etwas über Afghanistan erfahren habe, aber nicht wirklich viel über das Land und seine Bewohner wusste. In diesem Buch nun habe ich einiges dazugelernt.

Ich war erschrocken... weil ich natürlich wusste, dass Afghanistan seit Jahrzehnten im Krieg liegt, zerrissen zwischen den Interessen unterschiedlicher Mächte, immer auf Kosten der Bevölkerung, die zu tausenden ihr Heil in der Flucht sucht. Nun an einem persönlichen Schicksal - das zwar erfunden ist, aber dennoch zweifellos authentisch und repräsentativ - quasi mitzuerleben, was das für die Menschen dort bedeutet, das hat mir manches Mal die Tränen in die Augen getrieben.

Ich war wütend... weil man hier im "freien" und aufgeklärten Westen natürlich schon erfährt, dass es den Frauen in islamischen Ländern nicht gut geht. Dass sie oft in Unfreiheit und Unterdrückung leben müssen, keine Bildung erfahren und ihren Vätern, Brüdern, Männern und Söhnen dienen und gehorchen müssen, während sie dabei auch noch von ihnen verachtet werden. Dies darf man sicherlich nicht grob verallgemeinern und auf alle islamischen Gesellschaften in gleicher Weise anwenden, aber leider dürfte es doch auf viele dieser Länder zutreffen. In so einer Erzählung mitzuerleben, wie sehr Frauen darunter tatsächlich leiden müssen, hat mir dieses sonst ein wenig fernere Thema hautnah gebracht.

Und ich habe nun einiges, über das ich nachdenke... der eine oder andere Gedanke wird seinen Weg sicherlich noch in diesen Blog finden, der heute mal ein wenig ernster ausgefallen ist.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Musik III

Wie versprochen nun die B-Seite der Cassette...


Beim nächsten song nur ein Link, da ich das offizielle Video einfach wunderbar choreographiert finde... es ist allerdings auch irgendwie traurig... traurig schön...? ABBA: Knowing me knowing you

So, das waren jetzt zweimal ABBA und zweimal Udo Jürgens auf derselben Cassette... ;-)









Das nächste ist leider auf Youtube nicht verfügbar, daher wieder ein Link: Champagne: Rock 'n' Roll Star
 (Fällt mir jetzt grad so beim gucken auf... wollte da jemand auf den ABBA-Zug aufspringen, mit so einem gemischten Doppel!?)


Eigentlich ist auf der Cassette ein anderer song von Johnny Wakelin drauf, nämlich "Doctor Frankenstein's Disco Party", aber davon habe ich leider kein Video gefunden. "In Zaire" ist aber auch klasse und war auf der Bandsalat-Cassette drauf, wenn ich mich richtig erinnere... ;-)

Freitag, 4. Februar 2011

Musik II

Es ist schon ziemlich lange her, da bekam ich einen sogenannten Radiorecorder zum Geburtstag. Von dem ersten Modell habe ich leider kein Bild gefunden, aber von seinem Nachfolger, den ich ca. 2 Jahre später bekam, prinzipiell ein sehr ähnliches Gerät:



Ich war begeistert, denn nun konnte ich nicht nur ständig Radio hören, in meinem Zimmer, nicht da, wo der Rest der Familie sass... sondern ich konnte auch meine Lieblingsmusik direkt vom Radio auf Cassette aufnehmen und jederzeit wieder hören, wann ich Lust dazu hatte. Am Anfang war ich nicht wählerisch und drückte bei allem, was mir gefiel, auf "Aufnahme". Und mir gefiel sehr vieles, das in weitestem Sinne "Musik" war. Die allererste Cassette besitze ich leider nicht mehr, die hatte leider mal "Bandsalat" und war hin. Für die jüngeren unter meinen Lesern sicherlich ein wenig skurril, gibt es doch so etwas bei mp3-Playern nicht... ;-)

Aber ein sehr frühes Exemplar findet sich noch unter meinen Schätzen, und die 17 Lieder darauf sind doch eine sehr originelle Zusammenstellung, finde ich... :-)

Los, wer will mit mir zusammen in Erinnerungen schwelgen...!? ;-)







Als nächstes kommt auf der Cassette ein seltsamer (und ziemlich schrecklicher, aber hey, 1977 war Disco halt angesagt!) Disco-Remix der "Star Wars"-Titelmelodie... hier wäre ich für Hinweise dankbar, falls jemand weiss, wer das verbrochen hat... dazu konnte ich nämlich nichts finden.

Dann habe ich zwei Titel auf der Cassette, die die A- und B-Seite einer Single darstellen. Ich kann mich noch erinnern, dass wir in der damaligen Squaredance-AG meiner Grundschule nach einem der beiden Lieder getanzt haben und offenbar durfte ich mir die Single ausleihen und aufnehmen - denn besitzen tue ich sie leider nicht. Oder nicht mehr. Google sei Dank habe ich sogar herausbekommen, von wem die songs sind: "Rooftop Singers". Kennt die jemand? Ich wäre jetzt tatsächlich überrascht, wenn jemand "ja, klar!" sagt. :-O  
Ach ja, die beiden Titel heissen "Ham and Eggs" und "Tom Cat". Letzteren kann man hier hören und ich finde ihn immer noch ziemlich klasse! :-)

Als letztes auf der Cassettenseite A dann noch dies hier:



Die Cassettenseite B gibt's dann ein andermal... ;-)


Mittwoch, 2. Februar 2011

Geographie mangelhaft

Da lassen wir doch erstmal diese Grafik auf uns wirken, die dem US-Sender "Fox News" (den Republikanern nahestehend) als Illustration eines Berichts über die Situation im Nahen Osten dient:



Na, wem fällt etwas auf? Richtig, durch den Angriff auf den Irak wurde offenbar die Landkarte dort derart erschüttert, dass Ägypten - schwups - ein bisschen nach Osten gerutscht ist und den Platz des Irak eingenommen hat. Leider erläutert uns die Grafik nicht, ob die beiden nun einfach ihre Plätze getauscht haben...

Als ich mit diesem Malheur eines renommierten US-Senders konfrontiert wurde, fiel mir eine Geschichte ein, die ich vor einigen Jahren im "Tagesspiegel" gelesen hatte, geschrieben im Jahr 2003 vom damaligen US-Korrespondenten der Zeitung, Malte Lehming. Es lohnt sich, den Artikel zu lesen, viel Spass dabei: "Ostalgie in Amerika"

Und ich darf noch anmerken, wie fasziniert ich bin, dass eine Suche im Online-Archiv des Tagesspiegels binnen Sekunden genau diesen Artikel ausgespuckt hat... das Internet ist doch einfach toll. :-)

Samstag, 29. Januar 2011

β

... oder auch: Beta.

In diesen Tagen spielen Betas in meinem Leben eine gewisse Rolle. Zunächst mal eine Begriffsklärung: Eine Beta-Version von was-auch-immer ist eine unfertige Version, sh. hierzu die Wikipedia.

Und nun habe ich zur Zeit mit zwei sehr unterschiedlichen Betas zu tun:
  1. ... ist mir die Ehre zuteil geworden, das nächste Buch eines befreundeten Autors, dessen bereits veröffentlichte Werke ich sehr schätze und bislang alle gelesen habe, "beta-lesen" zu dürfen... will heissen, ich kriege eine unfertige Version der Geschichte, und darf und soll meinen Senf dazu geben. Ist sehr spannend. Macht riesigen Spass. :-)
  2. ... erscheint Anfang März ein neues MMORPG namens Rift - die Ebenen von Telara, das sich gerade in der Beta-Phase befindet, also von einigen Spielern bereits vor dem Erscheinen in zeitlich begrenzten Abschnitten ausprobiert werden kann. Ziel ist es, die Rückmeldungen dieser Beta-Spieler zur Verbesserung des Spiels bis zum Erscheinungstermin verwenden zu können. Ist sehr spannend. Macht riesigen Spass. :-)
Ich schreibe mein Blog hier aber auch weiterhin ohne Beta-Leser...
;-))

Sonntag, 23. Januar 2011

Wieso eigentlich "Ysabetha"?

Es ist schon einige Jahre her, dass ich einen Namen gesucht habe, für einen Avatar. Er sollte schön klingen, nicht schon hundertfach im Netz vorhanden sein und etwas mit mir zu tun haben.

Nun schätze ich schon sehr lange die Autorin Marion Zimmer Bradley und habe viele ihrer Bücher gelesen. Nicht alle gefielen mir gleichermassen, aber neben "Nebel von Avalon" mochte ich besonders die "Darkover"-Reihe, die ich in der Weltbild-Ausgabe gesammelt habe.

Als ich nun einen Namen suchte, lag es für mich nahe, in dem Fundus dieser Reihe zu stöbern und so machte ich aus dem Original "Ysabet" die für mich schöner klingende "Ysabetha", die damit geboren war. Sie begleitet mich seitdem an viele Orte... ob in Internet-Foren oder Rollenspiele... und nun auch in diesen Blog (ich habe inzwischen nachgeschaut: man darf "der" und "das" Blog sagen).

Aber Vorsicht! Nicht jede "Ysabetha" im Netz hat etwas mit mir zu tun... :-)  offenbar haben auch andere diesen Namen "erfunden" - und man darf sehr wahrscheinlich davon ausgehen, dass sie die Darkover-Bücher kennen... ;-)

Donnerstag, 20. Januar 2011

Eigentlich ist das mein Lieblingssessel...

... in dem sich da unsere Pelzgurken breit machen. Wer behauptet hat, Katzen seien Einzelgänger, der hat zweifellos nie mit welchen zusammengelebt. Lassen wir uns des Abends vor dem Fernseher auf dem Sofa nieder, dauert es nicht lange und wir sind umringt, als wenn wir nicht ein ganzes Haus hätten, sondern nur ein einziges Sofa.

Ach ja, darf ich übrigens vorstellen: ganz oben Floppy, Sippenälteste mit ihren mittlerweile 13 Jahren und die Chefin bei uns. Dann Horus, das Küken, obwohl auch schon fast 5, aber eben der letzte Neuzugang... ein Teddybär im Kostüm eines Katers. Und schliesslich Garlic, 9,5 Jahre alt, hat beim Tierarzt den Vermerk "unkooperativ" in der Akte und ein bisschen Übergewicht.

Jemand, der Katzen ausgesprochen gut beobachtet, das ist "Simon"... seine Kurzcartoons unter dem Titel "Simon's Cat" sind tatsächlich aus dem Leben gegriffen - unsere jedenfalls haben (bis auf den Baseballschläger) genau dieses Repertoire, um uns zum Frühstück-machen zu bewegen: 


Dienstag, 18. Januar 2011

Musik I

Da hab ich doch eine Bekannte auf Facebook (das heisst ja dort immer "Freund", obwohl ich sie gar nicht persönlich kenne, wir betreiben nur benachbarte Farmen dort... okay, dazu schreib' ich ein andermal was ;-)  )

Jedenfalls hat diese Bekannte einen Musikgeschmack, der sehr weitgehend dem meinen gleicht. Und ausserdem bekommt sie von Zeit zu Zeit eine Art "Anfall", bei dem sie ihre Pinwand mit Videos füllt... heute waren es lauter Erinnerungen an meine (und vermutlich auch ihre) Kindheit und Jugend, in denen sie schwelgte - und ich dann gleich mit. Schön. Hab ich auf meinem Stuhl vor dem Monitor gesessen und getanzt... also, soweit das auf einem Stuhl sitzend geht... und bin mächtig ins Stöbern geraten auf Youtube. Da kann man ja richtiggehend versacken...

Und die Assoziationsketten waren bisweilen rätselhaft, jedenfalls bin ich schliesslich bei diesem Herrn hier gelandet:

Roger Whittaker Mexican Whistler 

Okay, seit 1968 kenne ich den song nicht... aber irgendwie so seit 1975 ungefähr. Und ich bin heute noch fasziniert, was der Mann da macht... wie kann man so pfeifen!? Toll... :-)

Montag, 17. Januar 2011

Aller Anfang ist schwer?

Sowas hat man ja heutzutage... ein Blog... oder einen Blog? Muss ich mal nachschlagen. Gehört zur Online-Identität wie ein Facebook-Account. Und ich muss ja gestehen, dass ich diese ganze Online-Welt faszinierend finde... bin ja auch schon lange dabei, ein alter Hase sozusagen... oder eine Häsin in diesem Fall.

Wobei das bitteschön nicht heisst, dass ich alt bin, nur halt schon recht lange dabei... habe ich mich doch schon in communities rumgetrieben und dort kommuniziert, bevor es diese ganze klicki-bunti-w-w-w-Welt gab, nämlich im Fidonet. Kennt vielleicht noch jemand, der eher so mein Jahrgang ist. Das war jetzt nicht wirklich "online", weil ja die Nachrichten immer nur einmal pro Tag verschickt wurden, fast wie bei der guten alten Briefpost. Ach, das waren noch Zeiten, als niemand eine Stunde nach verschicken einer e-mail schon ungeduldig nach einer Antwort fragt... aber jetzt nicht von den guten alten Zeiten schwärmen, sonst denkt wirklich noch jemand, ich sei alt.