Freitag, 10. Juni 2011

Wer hat's erfunden?!

Da glaubt man doch zur Zeit kaum seinen Ohren trauen zu können... so vehement beansprucht unsere Bundeskanzlerin das Copyright für den Atomausstieg für sich selbst.

Diese 180°-Wende ist schon bemerkenswert, ist doch dieselbe Frau noch im vorigen Herbst genauso vehement dafür eingetreten, dass der von Rot-Grün angeschobene Atomausstieg so schnell wie möglich rückgängig gemacht werden sollte. Wie sie das begründet? Sie sei ja schliesslich Physikerin und "Fukushima" hätte ihr die Augen geöffnet, dass Atomkraftwerke in Deutschland vielleicht doch zu unsicher seien... aha... weil wir hier in unseren Breiten unter der Gefahr von gewaltigen Erdbeben und Tsunamis leiden müssen?! Für eine Physikerin eine seltsame Sichtweise...

Nein, das ist natürlich Unsinn, denn unsere Atomkraftwerke waren auch schon vor Fukushima nicht ausreichend gegen Flugzeugabstürze gesichert und haben eine lange Geschichte von Pannen und Problemen, in erster Linie durch menschliches Versagen verursacht. Das hat alles mit Fukushima überhaupt nichts zu tun. Auch die völlig ungeklärte Frage der Entsorgung von Jahrmillionen lang strahlenden Abfällen hat nichts mit dem tragischen Unglück in Japan zu tun, sondern ist eher dem Florians-Prinzip zuzuordnen. Wobei in diesem Falle nicht der räumliche Nachbar, sondern der zeitliche Nachbar, will heissen: die kommenden Generationen, das Problem überantwortet bekommen sollten.

Nun steht also unsere Kanzlerin am Rednerpult des Bundestages und verkündet im Brustton der Überzeugung, dass ein schneller Atomausstieg die einzig vernünftige Politik sei... wow! Und ist diese Wandlung prinzipiell zwar sehr begrüssenswert, bleibt doch aber der fade Beigeschmack, ob diese neue Überzeugung möglicherweise durch einen Blick auf die jüngsten Wahlergebnisse sowie die Zahlen in den Umfragen entstanden ist?! Ich muss ehrlich sagen: ich trau' dem Braten nicht... es steht doch zu befürchten, dass bei einer Besserung der Wahlergebnisse für die CDU rasch wieder irgendein Vorwand gefunden wird, um möglicherweise wieder eine 180°-Wende zu vollziehen. Grüne Politik werden wir wohl wirklich nur von grünen Politikern bekommen, nicht von grün angestrichenen, bei denen das Schwarz überall noch durchschimmert.

Recht hübsch demonstriert die SPD in einer aktuellen Anzeigenkampagne, wie unglaubwürdig die rin-ins-Atom-raus-aus-dem-Atom-Politik der Regierung wirkt:

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